Wildsau trifft Bogenschütze 2015
Bereits am 04. April waren Mitglieder unseres Vereins bei einem besonderen Turnier am Start. Und das mit Erfolg, wie der folgenden Bericht zeigt.
3D Bogenschießen ist eine Bogensportart, welche ursprünglich aus den USA kommt und im traditionellen Bereich auch in Deutschland immer populärer wird.
Geschossen wird auf lebensecht nachgebildete Tiere aus einem sehr festem Spezialschaumstoff. Es ist das Ziel, das Tier möglichst im „Killbereich“ zu treffen. Das Kill wäre der letale Bereich des Herz-Lungen-Bereichs des Tieres und ist bei den Tiernachbildungen besonders markiert. Obwohl sicherlich der jagdliche Aspekt im Vordergrund steht, stellt doch das 3D-Bogenschießen kein „Jagdtraining“ dar, denn zum allergrößten Teil werden Bögen mit für eine Jagd zu geringem Zuggewicht geschossen. Es ist vielmehr ein Sport, bei dem man sich an der frischen Luft und in der Natur befindet, denn 3D-Turniere finden in der Regel in einem Wald oder einem waldähnlichen Gelände statt. Die Ziele sind dabei oft so in das Gelände integriert, dass man sich mal mehr oder weniger „verbiegen“ muss, um einen geeigneten Schusskanal zwischen Bäumen, Ästen und Zweigen oder Büschen zu finden. Ein stabiler Stand wie in der Halle ist nicht immer gegeben, die Entfernungen variieren ständig zwischen 10 bis ca. 60 Meter und häufig schießt man Bergauf- oder -ab oder gar auf bewegte Ziele.
Ein Treffer im beschriebenen Killbereich bringt die höchste Punktzahl, ein Körpertreffer entsprechend weniger. Ein 3D Turnier wird in der Regel in zwei Runden geschossen. In der ersten Runde darf bis zu drei Pfeile auf ein Ziel geschossen werden, wobei der erste Treffer das Schießen beendet und dieser Treffer wird gezählt. Um eine hohe Punktzahl zu erreichen, sollte der erste Pfeil treffen, denn findet erst der zweite oder dritte Pfeil das Ziel, gibt es entsprechend weniger Punkte aufzuschreiben.
Die zweite Runde wird dann Hunter-Runde genannt, hier gibt es nur noch ein Pfeil pro Ziel. Auch die Differenz zwischen einem Treffer im Kill oder einem Körpertreffer ist nun deutlich höher. Die Ergebnisse beider Runden ergeben dann das Gesamtergebnis eines Schützen.
Der 4.April 2015 sollte für die beiden „Familiengespanne“ Mario und Erik Löffler, sowie Thomas und Tine Schirrwitz zur ersten „größeren“ 3D-Turnierteilnahme werden. Die 1. Berliner Bogenschützen luden zu ihrem „Wildsau trifft Bogenschütze“ auf ihrem Gelände in der Nähe des Wannsees.
Bei wolkenlosem blauen Himmel aber eisigen Temperaturen bauten wir unsere Bögen auf. Erik trat als einziger mit seinem Olympisch Recurvebogen mit Visier an, Tine mit ihrem neuen Langbogen und wir Erwachsenen mit unseren Jagdbögen.
Nach einer kurzen Verwirrung wo wir beginnen sollten – denn wir waren ja noch nie auf diesem Gelände – geleitete uns der Turnierleiter persönlich zu unserer Startposition und unser erstes Ziel entpuppte sich als Truthahn.
Ein sehr schönes Ziel bei diesem Turnier war ein Schuss über einen Tümpel auf ein etwa dreißig Meter entferntes Krokodil. Allerdings waren es auch die Entfernungen, welche uns Hallenschützen zu schaffen machten, denn wir haben ja kaum Übung und Erfahrung jenseits der 20 Meter.
Reine Kopfsache war auch der Schuss auf einen Biber, denn bei einem zu hohen Pfeil wäre dieser mit hoher Sicherheit in einem dahinter fließendem Kanal gelandet.
In der Pause zwischen den beiden Runden stärkten wir uns und ließen die Runde noch einmal „Revue passieren“. Auch wenn am Himmel mittlerweile dicke Wolken aufzogen, ging es mit neuem Elan in die Hunterrunde. Diesmal wollten wir nicht wieder die letzten an ihrer Startposition sein und starteten sogar als erste Gruppe. Pünktlich mit unserem letzten Ziel fing es dann auch an etwas zu regnen.
Trotzdem war es für unser erstes Turnier ein wunderschöner Tag, der uns viel Spaß gemacht hat. Und es gab tatsächlich zum Schluss noch ein kleines Sahnehäubchen in Form eines Pralinenkastens als Preis: einen ersten Platz bei den Recurvebögen ohne Visier!
Die nächsten Turniere können kommen.
Bericht: Thomas Schirwitz